Janet Rowley Preis für Nina Cabezas-Wallscheid

Fachgesellschaft für Hämatologie und Stammzellen ehrt Max-Planck-Forscherin

23. März 2023

Nina Cabezas-Wallscheid, Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik, erhält den Janet Rowley Award 2023 der Internationalen Gesellschaft für Experimentelle Hämatologie (ISEH).

Mit dem Preis, benannt nach der Genetikerin Janet Rowley, die als erste Wissenschaftlerin eine chromosomale Translokation als Ursache von Leukämie und anderen Krebsarten identifiziere, werden Nachwuchswissenschaftler:innen ausgezeichnet, die herausragende Forschungsbeiträge auf dem Feld der Hämatologie geleistet haben.

Nina Cabezas-Wallscheid gelangen gleich mehrere bahnbrechende Entdeckungen zur Biologie des Ruhezustands hämatopoetischer Stammzellen (HSZ). Damit erhielt sie den Ruf einer Wissenschaftlerin von Weltrang, der es immer wieder gelingt unterschiedliche experimentelle Ansätze zu kombinieren, die auf das Proteom, Transkriptom und Methylom abzielen, um sie für zentrale hämatologische Fragestellungen zu nutzen,“ so das Preiskommittee der ISEH.

Schon früh in ihrer Laufbahn entdeckte Cabezas-Wallscheid die entscheidende Rolle von Retinsäure für die Aufrechterhaltung des Ruhezustands von HSZ. Als sie ihre Forschungsgruppe am MPI-IE in Freiburg startet, entwickelte sie ihr eigenes Forschungsprofil und verfolgt seitdem Projekte zur Ruhephase von Blutstammzellen, die Mausgenetik, menschliche Proben und modernste Metabolomik und Bioinformatik miteinander verbinden. Zuletzt entdeckten Cabezas-Wallscheid und ihr Team einen Signalweg, die sogenannte Hyaluronsäure-GPRC5C-Signalachse, die den Ruhezustand menschlicher HSZ bewahrt.


Herzlichen Glückwunsch Nina!

 

Über Nina Caebzas-Wallscheid

Dr. Nina Cabezas-Wallscheid studierte Biotechnologie (M.Sc.) an der Autonomen Universität von Barcelona, Spanien und der Universität von Parma, Italien. Sie promovierte zu AML1-ETO, einem Subtyp der akuten myeloischen Leukämie (AML) an der Medizinischen Klinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter der Leitung von Dr. Ernesto Bockamp.

Dabei zeigte die Entwicklung von Transkriptionslandschaften und die Entstehung von Krebsstammzellhierarchien anhand eines neuartigen Mausmodells. Während ihrer Doktorarbeit war sie außerdem Gastwissenschaftlerin am Harvard Stem Cell Institute in Boston, USA.

Nina Cabezas-Wallscheid arbeitete als Postdoktorandin in der Abteilung Stammzellen und Krebs unter der Leitung von Prof. Andreas Trumpp am DKFZ in Heidelberg (Deutschland). Dort fokussierte sie ihre Forschung auf die Identifizierung von regulatorischen Netzwerken bei hämatopietischen Stammzellen (HSZ) und multipotenten Vorläuferzellen sowie die Erforschung des Ruhezustands bei HSZ. 2017 wurde Nina Cabezas-Wallscheid zur Gruppenleiterin am MPI für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg. Sie gehört zu den aufstrebenden Forscherinnen in Europa, die vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem ERC Starting Grant unterstützt werden, den sie 2017 erhielt. Ein Jahr später wurde sie mit dem GSCN 2018 Young Investigator Award des German Stem Cell Network (GSCN) ausgezeichnet. Nina Cabezas-Wallscheid beteiligt sich aktiv an mehreren Forschungskonsortien wie etwa dem Exzellenzcluster „CIBSS“ der Universität Freiburg sowie mehreren Sonderforschungsbereichen der DFG (SFB 992, SFB 1425 und SFB 1479) uund ARCH (H2020-MSCA-ITN).

International Society for Experimental Hematology (ISEH)

Die Gesellschaft wurde 1950 von einer Gruppe von Wissenschaftlern gegründet, die eine Plattform für die Vorstellung und Diskussion von präklinischen Daten in der experimentellen Hämatologie schaffen wollten. Die ISEH widmet sich auch weiterhin der Förderung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und der klinischen Behandlung grundlegender hämatologischer und immunologischer Erkrankungen durch Forschung, Veröffentlichungen und wissenschaftliche Programme.

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