Zwei Max Planck Azubipreise gehen nach Freiburg
Ausgezeichnet: Die Biologielaborantinnen Sophia Bares und Jule Friehs erhalten den Azubipreis 2019 der Max-Planck-Gesellschaft
Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) bietet mehr als 30 verschiedene Ausbildungswege in ihren 84 Instituten an. Sophia Bares und Jule Friehs haben einen davon äußerst erfolgreich beschritten. Die ausgelernten Biologielaborantinnen vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg (MPI-IE) wurden dafür nun beide mit dem Azubipreis 2019 der MPG ausgezeichnet.
Einmal jährlich würdigt die MPG ihre Auszubildenden und Ausbildungsstätten für herausragende Leistungen, besonders großes Engagement und überdurchschnittlichen Fleiß mit dem Azubipreis. In diesem Jahr gingen gleich zwei Azubipreise an das Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg (MPI-IE).
Jule Friehs (20) und Sophia Bares (22) erhielten die mit 750 Euro dotierten Auszeichnungen. Beide absolvierten erfolgreich die Ausbildung zur Biologielaborantin am Institut. Im feierlichem Rahmen überreichte am 29. August 2019 der geschäftsführende Direktor des MPI-IE, Thomas Boehm, im Namen des MPG-Präsidenten und im Beisein des Ausbildungsleiters für Laborberufe, Herbert Holz, die Urkunden (Abb. 1).
Duale Ausbildung: Zwischen Labor- und Schulbank
Nach dem Abitur entschieden sich beide Preisträgerinnen gezielt für das duale Ausbildungsprogramm des MPI. „Ich wollte nach dreizehn Jahren Schule so schnell wie möglich praktisch arbeiten. Biologie war für mich gesetzt und die Ausbildung zur Biologielaborantin klang nicht nur unheimlich spannend, sondern war auch zu diesem Zeitpunkt die einzige im biologisch-chemischen Themenfeld, die dual angeboten wurde,“ sagt Sophia Bares. Duale Ausbildung am MPI bedeutet, dass die Azubis direkt im Labor starten und ihre praktische Ausbildung in den Forschungsgruppen unter der Anleitung der Ausbildungsleiter erfahren. Kombiniert wird der Laboralltag mit schulischer Bildung an einer Berufsfachschule. Im Falle des MPI werden in regelmäßigen, mehrwöchigen Unterrichtseinheiten an der Carl-Engler-Schule in Karlsruhe en bloc die theoretischen Grundlagen vermittelt.
Durch Rotation in bis zu fünf Labore
Eine der Stärken des Ausbildungsprogramms am MPI ist das Rotationssystem für Biologielaborantinnen und -laboranten. „Im Halbjahresrhythmus wechseln die Auszubildenden das Labor. So können sie in ihrer dreijährigen Ausbildung bis zu fünf verschiedene Forschungsgruppen kennenlernen. Dadurch erlernen sie nicht nur eine Vielzahl experimenteller Techniken, sondern kommen auch in Kontakt mit unterschiedlichen Modellorganismen,“ sagt Max-Planck-Ausbildungsleiter für Laborberufe Herbert Holz. Das MPI in Freiburg ist ein Forschungsinstitut in der biomedinzischen Grundlagenforschung, wo unter anderem mit Mäusen, Zebrafischen und der Fruchtfliege Drosophila geforscht wird.
Für Jule Friehs hat das Rotationssystem noch einen weiteren Vorteil: „Klar, im Laufe der Ausbildung gab es so immer wieder Gelegenheit je nach Forschungsgruppe neue Techniken wie die PCR und Western Blots kennenzulernen oder komplexe Messgeräte zu nutzen. Aber es war auch spannend sich immer wieder in neue Gruppen zu integrieren. Große Labore mit zwanzig oder mehr Forschern aus aller Welt funktionieren ganz anders als eine kleinere Nachwuchsforschungsgruppe. Das war eine wichtige Erfahrung,“ sagt Jule Friehs.
Diese Vielfalt des MPI-Ausbildungsprogramms ermöglicht nicht nur Selbstständigkeit, sondern auch die persönliche Entwicklung der Auszubildenden. Davon ist die Leitung des Instituts überzeugt und freut sich, dass die MPG dies explizit mit dem Azubipreis würdigt. Für die beiden Preisträgerinnen geht es nun ganz unterschiedlich weiter. Nach den erfolgreichen Abschlussprüfungen plant Jule auf Reisen zu gehen. Sophia arbeitet gegenwärtig im Labor von Max-Planck-Gruppenleiter Ritwick Sawarkar.
Der Azubipreis
Der MPG-Azubipreis wird seit 2007 jährlich an bis zu zwanzig Auszubildende in den deutschlandweit 84 Max-Planck-Instituten verliehen. Bereits 2014 und 2017 wurden Laura Kramps und Theresa Cimentepe durch die MPG ausgezeichnet. Das MPI-IE bietet neben der Doktorandenausbildung im wissenschaftlichen Bereich (IMPRS-IEM) auch vier Ausbildungsberufe an. Die Palette reicht vom Büromanagement, Tierpflege (Fachrichtung Forschung und Klinik), über Fachinformatik für Systemintegration bis hin zum/r Biologielaborant/in.
Aktuell sind für das Ausbildungsjahr 2020 bis zum 30. September 2019 noch zwei Ausbildungsstellen zum/zur Biologielaborant*in sowie ein Ausbildungsplatz für Büromanagement zu besetzen. Mehr dazu auf www.ie-freiburg.mpg.de/karriere.